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GSC-Weihnachtsfeier zwischen Triumphgeheul und Freudentränen

|  News  |  Erstellt von Christiane Pütter

Rund 100 Mitglieder bejubeln am 17. Dezember Show-Tanz vom Feinsten – und beschwören das Wir-Gefühl.

Draußen Dunkelheit und klirrende Kälte, drinnen warmes Licht und fröhliches Gemurmel. Tannenzweige auf den Tischen, eine Torte mit Christbaum aus Zuckerguss auf der Theke und entspannte Gesichter hinter dampfenden Glühweintassen: am Samstagabend des 17. Dezember lädt das Gelb-Schwarz-Casino ab sieben wieder zur Weihnachtsfeier. Wenige Tage zuvor erst war die Pandemie für - zumindest teilweise - überwunden erklärt worden. Ein Stück Normalität. Diese Leichtigkeit scheint auch durch das gemütlich geschmückte Clubheim zu tänzeln. Alte Bekannte freuen sich über ein lang vermisstes Wiedersehen, man umarmt sich zur Begrüßung.

Gut gelaunt eröffnet gegen halb acht Veranstaltungsleiter Felix Albrecht offiziell den Abend, um das Mikrofon gleich an den Präsidenten Stefan Göttlinger zu übergeben. „Wir freuen uns, dass wir das Vereinsleben wieder hochfahren können“, ruft er in die Menge, „und wir werden das Parkett zum Beben bringen!“

Das Beste zum Start

Göttlinger hat nicht zu viel versprochen. Das Beste zum Schluss? Nicht heute Abend. Eher das Beste zum Start: Erst einmal gehört die Bühne den Kleinen. Nadja und Arthur (Junioren 1B), Margo und Matvey (Jugend/Junioren 2 C), Sofie und Matthias (Kinder D) sowie Felix und Luna (Kinder/Junioren 1 D) fegen in ihren wunderschönen Turnierkleidern über das Parkett, so temperamentvoll, so konzentriert und gekonnt, so charmant und mitreißend, dass das Publikum tobt. Zugabe! Jedes der kleinen Paare zeigt gleich zwei Tänze.

Rund 100 Mitglieder sind mittlerweile ins Clubheim gekommen, mehr, als die Veranstalter erwartet haben. Schnell zieht noch jemand los und holt vorn beim Edeka am Hauptbahnhof Getränkenachschub.

Dann gehört der Saal allen. In Sneakers, in Tanzschuhen oder auf Socken schweben die Tänzerinnen und Tänzer über die Fläche. Die Outfits reichen von lässig bis festlich. Die Clubmitglieder wechseln zwischen den Tischen hin und her, unterhalten sich, wer Hunger hat, holt sich Würschtln. Gelächter und Geplauder überall.

Gegen zehn vor neun unterbricht Vizepräsident Claus Brauner und kündigt den Nikolaus an. Als hilfreiche Weihnachtselfe springt ihm kurzerhand Anita Eska, die interimsmäßig den Breitensport leitet, zur Seite. Den Gesandten aus dem Geschenkeland gibt wiederum Felix Albrecht, und er bedenkt als erstes die Kinder. Allein deren zuvor im Show-Tanz so beeindruckende Disziplin ist dahin: statt einer Reihe bilden sie einen Pulk um den rotbefrackten Würdenträger. Die Erwachsenen, die danach dran sind, machen es kaum anders. Jeder, der sich am Wichteln beteiligt, bekommt ein Packerl. Für die Vereinsspitze und die Trainer als letzte Runde gibt es vorgefertigte Tüten.

Eine Piraten-Show, bei der Johnny Depp erblassen würde

Ein immaterielles Geschenk bekommen alle direkt im Anschluss: Stefi Ruseva und Robin Goldmann zeigen eine „Fluch der Karibik“-Show, die Johnny Depp blass aussehen ließe. Kostüme, Tanz, Musik und vor allem das Knistern zwischen den Beiden – der Funke spring sofort aufs Publikum über. Auch sie gehen nicht ohne Zugabe vom Parkett.

Sichtlich gerührt nehmen Robin und Stefi den Applaus entgegen. Stefi nutzt die Gelegenheit, die Vereinsmitglieder auf das GSC einzuschwören: „Das ist hier der beste Verein der Welt!“ ruft sie und kann ein paar Tränen nicht zurückhalten, als sie sagt: „Ich habe mit diesem Verein im Alter von 21 den ersten Titel geholt und würde mich immer wieder dafür entscheiden!“

Ihr Appell trifft auf offene Ohren. Die Partygäste wissen an diesem Abend, dass am 22. Januar eine außerordentliche Mitgliederversammlung ansteht. Thema ist eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge.

Doch die Weihnachtsfeier ist zum Genießen da, und so füllt sich das Parkett nach Stefis und Robins Auftritt schnell wieder mit Tänzern. Der Show-Teil gilt offiziell als beendet. Und inoffziell? Da betreten Margo und Matvey, jetzt in Jeans und Sweatshirt, wieder die Fläche. Auch in diesen lässigen Outfits gebührt den Kleinen das Rampenlicht. Und so hat die stimmungsvolle Party nicht nur mit dem Besten angefangen, sie schließt auch damit. Ab elf Uhr nachts ziehen die Gäste ihre schweren Stiefel an und mummeln sich in ihre Daunenmäntel. Raus in die klirrende Kälte – aber mit Wärme im Herzen.

Text: Christiane Pütter-Haux, Fotos: Jürgen Haux