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Von YMCA bis Weltklasse: 200 Gäste rocken die 95-Jahre-GSC-Feier

|  News  |  Erstellt von Christiane Pütter-Haux

Zwei Brüder steppen zu Irish Dance, ein Jongleur lässt Hüte hüpfen, Turnierpaare glänzen und bei „YMCA“ gibt es kein Halten mehr: bis tief in die Nacht feierten 200 Vereinskameraden am 9. November den 95. Geburtstag des Gelb-Schwarz-Casino (GSC) München.

„Wir sind ein Herzensclub mitten in München!“, ruft Claus Brauner in den Saal, und rund 200 Gäste jubeln und klatschen. Noch mehr Applaus gibt es für seinen nächsten Satz: „Ihr dürft jetzt ans Buffet!“ Samstagabend, 9. November, 19 Uhr: der Präsident von Münchens ältestem Tanzsportverein eröffnet die Feier zum 95. Geburtstag des Clubs. Dafür wurde die Wand zwischen den Sälen zwei und drei weggeschoben. Lange Tische sind weiß eingedeckt, aufgebrezelte Gäste flanieren durch das gedämpfte Licht, begrüßen einander, prosten sich zu.

Eine Feier aus der Mitte des Vereins heraus hatte sich die Clubleitung gewünscht und im Vorfeld dazu aufgerufen,  kleine Show-Einlagen beizusteuern. Das Konzept geht auf: Sechs solcher Vorstellungen wird das Publikum im Laufe des Abends zu sehen bekommen. Dazwischen hat Veranstaltungsleiter Markus Bauer immer wieder genug Zeit zum Selbertanzen eingeplant. Das Buffet bietet frische grüne Salate und gemüsegefüllte Pasta ebenso wie klassische Lasagne, außerdem Schnitzel mit Kartoffelsalat. Und natürlich jede Menge leckeren Kuchen.

Vom Anfang bis zum Ende „alles Walzer“

Als erste Show zeigen sieben Paare aus der Montag-Breitensportgruppe – darunter Schatzmeister Jean-Paul Deblon mit Ehefrau Gabi, Kassenprüfer Peter Landauer mit Tanzpartnerin Petra Eger sowie Karl und Alexandra Zeller, die erst kürzlich ihr bronzenes Tanzsportabzeichen abgelegt haben – einen Wiener Walzer in Formation. Mit eben diesem vielleicht klassischsten aller Tänze werden Victor Fischer und Alexandra Rehn, die seit Ende vorigen Jahres in der Professional Division des Deutschen Tanzsportverbands antanzen, Stunden später auch den umjubelten Schlusspunkt setzen.

Dazwischen beweisen mehrere Mitglieder die Vielseitigkeit des GSC: Hans Bauer, sechzig Jahre jung, zeigt eine Jonglage mit mehreren Hüten – er trat bereits im Disneyland Paris auf, dort allerdings in seiner Paradedisziplin, dem Hochradfahren. Erst elf und fünfzehn Lenze zählen dagegen Valentin und Maxim Dupriez. Die beiden Steppkes steppen zu Irish Dance-Klängen – tosender Beifall für ihre temporeiche, anspruchsvolle Darbietung. Damit auch Latein nicht zu kurz kommt, begeistern gleich zwei erfolgreiche Turnierpaare: Robin Goldmann und Stefani Ruseva sowie Andi Krause und Karin Saleina.

Ehrungen, Flower Power und fünf Jahre bis zur „großen Hundert“

Stichwort Krause/Saleina: auf satte 58 Siege in der Sonderklasse bringt es das sympathische Paar mittlerweile, und dafür gibt es aus der Hand von Claus Brauner denn auch eine Ehrung. Ebenfalls geehrt werden Monika Niederreiter und Carsten Lenz, die nun seit 24 Jahren als Trainer viele erfolgreiche Paare begleiten. Außerdem erhält auch Brauners Amtsvorgängerin Angelika Fazekas eine Ehrung. Verdienter Applaus für ihre Leistung.

Doch die Sportsfreunde sollen ja nicht nur gucken, sondern auch selbst auf die Fläche kommen, und so bringt Monis Breitensportgruppe mit ihrem Showbeitrag die ganze Community zum Kochen: als Hippies verkleidet, heizen sie zum klassischen Party-Kracher „YMCA“ ein. Jeden reißt es vom Sitz, jeder schmeißt irgendwie die Arme in die Luft, jeder strahlt vor guter Laune. Von irgendwo her taucht eine quietschrosa Flower-Power-Luftgitarre auf und wandert in dem bunten Gezappel von Tänzer zu Tänzer. Eine Feier, wie sie München seit 95 Jahren nicht gesehen hat!

So reibungslos funktioniert das Ganze freilich nur, weil viele Mitglieder anpacken. Sie stellen Nachschub auf das Buffet und räumen die Teller weg, sie sorgen für die Technik (Michael Höreth) und kümmern sich um die Musik (Nicolas Brauner) sowie um Auf- und Abbau. Marco Masini unterstützt Claus Brauner bei der Moderation. Bis tief in die Nacht geht die Sause, und der Präsident gibt dem Publikum ein Schlusswort mit auf den Heimweg: „Dran denken, in fünf Jahren wartet die große Hundert!“ Das GSC ist eben ein Herzensclub mitten in München.